Taugt ALCOA noch als Indikator?
Taugt ALCOA noch als Indikator?
Wie üblich war Alcoa, einer der weltgrößten Aluminiumproduzenten, das erste Unternehmen welches die Berichtssaison einläutete. Allgemein hin gilt Alcoa als eine Art 'Wirtschaftsindikator'. Die Zahlen fielen zwar besser aus als von den Analysten erwartet, aber der Umsatz blieb mit 5,454 Mrd. USD oder -6,5 % gegenüber dem ersten Quartal 2013 zurück. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis fiel mit -20 % oder 98 Mio. USD ebenfalls etwas besser aus als von den Analysten erwartet. Alcoa befindet sich derzeit in einer Restrukturierungsmaßnahme, indem schon unrentable Produktionsstätten geschlossen wurden. Die Schließungen waren auch nötig, um der sinkenden Nachfrage entgegen zu treten. Die Aluminiumhersteller haben mit fallenden Absatzpreisen zu kämpfen, weshalb sie weiterhin gezwungen sind innerbetrieblichen Kosten zu senken.
Da Alcoa Partner von vielen Großkonzernen der Bauwirtschaft, Flugzeug- und Automobilindustrie ist, hat das Unternehmen immer noch den Status eines 'Wirtschaftsindikator'. Unter Investoren gilt die einfache Formel: 'Geht es Alcoa gut, kann es der Kundschaft nicht besonders schlecht gehen.' Früher war Alcoa ein relativ aussagekräftiger Indikator. Doch in der jüngeren Vergangenheit musste man allerdings feststellen, dass der Konzernindikator recht wenig bis gar nicht mehr taugte. Grund dafür waren viele interne Probleme, die die Geschäftsentwicklung des Unternehmens belasteten.
Die scheinbar doch positiven Zahlen des Unternehmens sind indes keine Garantie für einen weiteren positiven Verlauf der Berichtssaison, aber es scheint sich eine Erkenntnis ableiten zu lassen, dass die Marktteilnehmer offenbar keine sehr hohen Erwartungen haben. Wie sich die Analystenmeinungen ändern können, zeigt sich daran, dass vor gut einem halben Jahr das durchschnittliche Gewinnwachstum der wichtigsten börsennotierten Unternehmen bei + 6,5 % gesehen wurde, wenngleich jetzt nur noch ein Durchschnitt von + 1,2 % erwartet wird. Ein Belastungsfaktor in diesem Zusammenhang ist sicher der vergleichsweise strenge Winter in den USA, der aber anscheinend weniger große Belastungen als befürchtet in den Bilanzen der Unternehmen hinterlässt.
Wir bleiben bei Alcoa wachsam, da unserer Meinung nach noch keine Feierstimmung angesagt ist, auch wenn der Aktienkurs etwas anderes vermuten lassen könnte. Werden die Restrukturierungsmaßnahmen nicht aus dem Ergebnis herausgerechnet, erwirtschaftete dass Unternehmen einen Verlust in Höhe von 178 Mio. USD oder 0,16 USD pro Aktie. Unserer Meinung nach bleibt erst einmal eine nachhaltige Besserung abzuwarten. Sollte diese nicht eintreten, kann der Kurs auch schnell mal wieder in die andere Richtung drehen.
Viele Grüße
Ihr Jörg Schulte
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