Kali
Potash, was ist das und wer braucht das???
Heute wollen wir Ihnen den Rohstoff Potash (Kaliumchlorid) etwas näher bringen. Was ist Potash, wo findet es eigentlich Verwendung und wie könnte sich in Zukunft der Markt für diesen Rohstoff entwickeln? Diese Fragen versuchen wir mit unserem Kurzbericht zu beantworten.
Pottasium Chlorid, abgekürzt Potash ist als Kaliumchlorid ins deutsche zu übersetzen und wird mit KCI abgekürzt. KCI ist ein weißes kristallines Pulver, dessen Schmelzpunkt bei +771 Grad Celsius liegt. Der Siedepunkt liegt bei +1500 Grad Celsius. Kaliumchlorid ist wasserlöslich, so dass 100 ml Wasser bei einer Wassertemperatur von +25 Grad Celsius 35,5 Gramm Kaliumchlorid lösen können.
Beim Lösen benötigt das Salz Energie, die es aus der Umgebung bezieht. Beim Wasserlösen, ist die Umgebung das Wasser. Da beim Lösen von Kaliumchlorid die Ionen des Gitters voneinander getrennt werden müssen, sind diese in der Lösung beweglich. Da aber die Anziehungskraft im Ionengitter sehr stark ist, kommt die Frage auf, wie sie durch Wassermoleküle zerteilt werden können.
Wassermoleküle sind Dipole, d. h. an einem Ende sind sie negativ und am anderen Ende sind sie positiv. Dadurch werden sie von den Ionen an der Oberfläche des Gitters angezogen. So setzen sich mehrere Wassermoleküle an den Ecken und Kanten der am Rand stehenden Ionen ab. Da die Anzahl der Wassermoleküle überwiegt und die Anziehungskraft am Rand des Ionengitters schwächer ist als im Kern des Gitters, können diese auf leichte Weise abgelöst werden. Wenn sich diese Ionen nun im Wasser gelöst einzeln befinden, haben sie eine Hülle von Wassermolekülen.
Kaliumchlorid ist weder giftig noch gesundheitsschädlich und kann daher durch Abwasser oder Hausmüll entsorgt werden.
Kaliumsalze werden von der chemischen Industrie zur Erzeugung von Kalidünger benötigt. Kalium ist essentielles Mineral für das Pflanzenwachstum und deshalb unentbehrlich bei einer intensiven Feldwirtschaft, wie sie heute praktiziert wird. Dem Boden muss Kalium in Form von verwertbaren Salzen zugeführt werden.
In der Natur kommt Kalium vor allem in Form von Kaliumchlorid vor, das man zusammen mit Natriumchlorid in Salzlagerstätten findet. Kaliumchlorid kann selbst nicht als Düngemittel verwendet werden, da sich das Chlorid deutlich wachstumshemmend auf die Pflanzen auswirkt. Kaliumchlorid muss also erst als für eine Düngung brauchbares Salz umgewandelt werden. Es gibt je nach Wertstoff und Veredelungsverfahren unterschiedliche Qualitäten. Da das gewonnene Rohsalz lediglich einen durchschnittlichen Wertstoffgehalt von 20 bis 35 Prozent enthält, ist eine Aufbereitung in Fabrikanlagen notwendig. Als Aufbereitungsverfahren kommen die Flotation, das Heißverlösen oder die elektrostatische Trennung in Frage. Je nach Aufbereitungsverfahren wird das Produkt anschließend getrocknet und veredelt, beispielsweise durch Granulierung.
Bei der Gewinnung hat das Verfahren des Auskristallierens des schwer löslichen Kaliumchlorids beim Eindampfen von konzentrierter Cornallit Lösungen technisch die größte Bedeutung. Ebenso ist durch die Flotation von Kaliumchloridhaltigen Salzmengen (z.B. im Kalibergbau gewonnene Rohsalze) kann KCI gewonnen werden. Ein weiteres ebenfalls bewährtes Verfahren ist das Heißlöseverfahren, welches ein selektives Herauslösen des KCI aus Salzmengen auf Grund unabhängiger Temperaturabhängigkeiten der Löslichkeiten von Salzen erlaubt.
Für gewöhnlich hat das in der Landwirtschaft eingesetzte Produkt eine Reinheit von etwa 93 Prozent KCl. Dieses wird 60er Kali genannt und als Dünger verwendet. Der Kaliumanteil darin ist gleich groß, wie in einem 60 Prozent K2O enthaltenden Düngemittel. Das hochreine 99er Kaliumchlorid oder Industriekali findet in der chemischen Industrie und der Medizin Verwendung.
In den Pflanzen findet man Kalium vor allem in den Blattspitzen. Tabak zum Beispiel speichert besonders viel Kalium. Es lässt sich sogar noch in der Zigarettenasche durch Flammenfärbung oder nach dem Lösen der Asche in Wasser mit Kaliumteststäbchen nachweisen. In den essbaren Anteilen enthält die Kartoffel im Durchschnitt 445 mg Kalium pro 100 Gramm. Weiße Bohnen können diesen Wert mit 1300 mg pro 100 Gramm sogar noch fast verdreifachen. Das Element KCI ist auch für den Menschen ein wichtiger Mineralstoff, der über die Nahrung dem Organismus zugeführt werden muss. Der Menschliche Körper hat einen Tagesbedarf von drei bis vier Gramm des Minerals.
Kaliumchlorid wird wie oben bereits beschrieben als Düngemittel verwendet, findet aber auch noch zahlreiche andere Anwendungsgebiete. KCI ist ein bedeutendes Zwischenprodukt zur Herstellung anderer Kaliverbindungen wie zum Beispiel Kaliumcarbonat oder Kaliumhydroxid. Potash (Kaliumchlorid) steigert die physikalischen Eigenschaften von Getreide. Durch Kaliumchlorid wird der Stoffwechsel von Getreide gestärkt, dessen Qualität und Wachstum gefördert und somit auch der Ertrag der Nutzfläche gesteigert. Durch Kalisalz wird auch die Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen und Parasiten erheblich gesteigert, was zu weniger Ernteausfällen führt.
Als Lebensmittelzusatzstoff wird es in der EU als Geschmacksverstärker unter der Nummer E508 eingesetzt. Der Lebensmittelzusatzstoff ist ohne eine Höchstmengenbeschränkung für alle Zusatzstoffe zugelassenes Lebensmittel zugelassen. Kaliumchlorid ein Bestandteil künstlich hergestellter isotonischer Lösungen, einer Lösung mit gleichem osmotischem Druck wie das menschliche Blut. Sogar in der Zahnpflege ist KCI Bestandteil in schmerzhemmenden Zahncremes bei schmerzempfindlichen Zähnen. In der Homöopathie wird es als Schüßler-Salz Nr. 4 Kalium Chloratim D6 vertrieben.
In der Industrie findet Kaliumchlorid ebenfalls seine Berechtigung. Hier wird es in der Metallurgie, in Bohrflüssigkeiten für die Öl- und Gasindustrie als Stimulator, der Herstellung von Schmierseifen, Farben und Düngemitteln, sowie der Papierproduktion und der Pharmazie eingesetzt. In der Metallindustrie dient KCI als Härtesalz zur Stahlhärtung und in der Emailleindustrie wird es als Schwebemittel eingesetzt. Des Weiteren ist Kaliumchlorid der Rohstoff für die Herstellung fast aller technisch genutzten Kaliumverbindungen wie beispielsweise Kaliumcarbonat, Kaliumhydoxid und auch der Legierung NaK.
Mischungen aus Kaliumchlorid und Wasser, haben die Eigenschaft auch bei Temperaturen von minus 10 Grad Celsius zu tauen. Daher eignet es sich auch sehr gut als Streusalz.
Ein Hauptmarkt, wie bei mittlerweile fast allen Rohstoffen ist auch hier inzwischen China. Seit Anfang 2000 hat China die USA im Verbrauch von Kaliumchlorid überholt. Zwischen den Jahren 2010 und 2020 soll der weltweite Verbrauch um jährlich ca. 3,5% steigen. Von 2015 bis 2020 könnte der Kalisalzverbrauch von 63 Millionen Tonnen auf 75 Millionen Tonnen um 19% steigen.
Im brasilianischen Markt wird Kaliumchlorid im Zuckeranbau verwendet. Hier wird ein Anstieg von aktuell ca. 7,4 Millionen Tonnen auf 12 Millionen Tonnen im Jahr 2020 erwartet. Dies wäre ein Mehrverbrauch von ca. 62%.
Auch Indien ist ein nicht unerheblicher Markt, wo es keine Inlandsproduktion von Kalisalz gibt. Bereits im Jahr 2010 importierte das Land 6,2 Millionen Tonnen. Indien könnte als Schlüsselmarkt gesehen werden, da dieser aktuell von verschiedenen Quellen beliefert wird. Hier werden diese Mengen zu etwa 50% im Anbau von Früchten, Gemüse und Reis verwendet. Laut Experten kann die Nachfrage auf über 10 Millionen Tonnen bis 2020 ansteigen. Dies wäre ein Anstieg von mehr als 60% zu verzeichnen.
Ebenso wichtige Absatzmärkte sind Indonesien und Malaysia. Hier ist das Düngemittel ein wichtiger Begleiter der Palmölindustrie. Auch hier gehen Experten von einer stark ansteigenden Nachfrage aus. Alleine für Indonesien soll die Nachfrage von 2,2 Mio. Tonnen in 2010 auf 3,6 Mio. Tonnen im Jahr 2020 steigen.
Weitere Märkte hier grafisch dargestellt:
Kaliumvorkommen gibt es weltweit zahlreiche. Eine bedeutende Rolle kommt aber hier den Vorkommen in Kanada zu. Hier gibt es sehr große Vorkommen, die auch von den Gehalten sehr hochwertig sind.
So wie es zahlreiche Kalivorkommen gibt, gibt es auch zahlreiche Unternehmen die sich diesem Rohstoff verschrieben haben. Die bekannteste deutsche Firma ist sicher das DAX-Unternehmen Kali und Salz. Auch diese Firma betrat letztes Jahr Kanadisches Land mit der Übernahme des Explorationsunternehmens Potash One. Auch die Chinesen haben ein Auge auf diesen Markt, was sich in einer Beteiligung an dem Unternehmen Western Potsh auch noch einmal ablesen lässt. Wir haben kürzlich auch Potashunternehmen vorgestellt und wollen an dieser Stelle auf eine Wiederholung verzichten. Allerdings wollen wir Ihnen die Links zur Unternehmensvorstellung Passport Potash nicht vorenthalten. Hier gelangen Sie zur Unternehmensvorstellung, in Form eines deutschsprachigen Videos. Weitere Informationen finden Sie im Interview, welches auf der diesjährigen PDAC Messe in Toronto mit dem CEO Joshua Bleak geführt und einer Konferenz, die mit Gold Stock Trades abgehalten wurde.
Viel Spaß mit den Videos und Erfolg beim Handeln wünscht
Jörg Schulte
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